Alarmübung in der Arberlandklink Viechtach.

 

Ein einfacher Zimmerbrand auf einer Station der Arberlandklinik in Viechtach – dieses Szenario hatte sich Heinz Schönbrunner von der Sicherheitsfirma ASID zusammen mit den Verantwortlichen der Arberlandklinik Viechtach ausgedacht, um die Abläufe bei einem Brand im Krankenhaus zu üben. Das angenommene Szenario ist durchaus realistisch und tritt in Wirklichkeit leider öfter auf, als man gemeinhin vermutet.

Und auch wenn es im ersten Moment als einfaches Brandereignis erscheint, erfordert ein solcher Brand in einem Krankenhaus viel Abstimmung und vollen Einsatz der Beschäftigten und der Einsatzkräfte. Für die Übung wurde eine Gebäudebereich speziell präpariert und mit einem Nebelgerät verraucht, um realistische Übungsbedingungen herzustellen.

Um 18 Uhr erfolgte am Samstag die Alarmierung der Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehren über die ILS Straubing.

Nach einer ersten Erkundung durch den Kommandanten der Feuerwehr Viechtach wurden sofort Angriffstrupps unter Atemschutz zur Personenrettung und zur Brandbekämpfung in den betroffenen Bereich geschickt. Weitere anrückende Feuerwehreinheiten wurden zuerst in einem Bereitstellungsraum am Feuerwehrhaus Viechtach zusammengezogen und von dort gezielt an die Einsatzstelle weitergeschickt. Dies hat den Hintergrund, dass am Krankenhaus nicht unbegrenzt Stellflächen für Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung stehen und so die Arbeit der Einsatzkräfte reibungsloser ablaufen kann.

Ein Atemschutztrupp verschafft sich Zugang zu einem verrauchten Patientenzimmer.

Zeitgleich wurde als Ergänzung zum Hydrantennetz eine Löschwasserversorgung von einem unterirdischen Löschwasserbehälter am Krankenhaus zum "Schadensbereich" aufgebaut.

Alle Zimmer im betroffenen Gebäudebereich wurden durchsucht und die darin vorgefunden Personen nach draußen gebracht. Dabei galt es sowohl gehfähige, als auch nicht gehfähige Patienten schnellstmöglich und gleichzeitig schonend in Sicherheit zu bringen. So wurden auch mehrere "Patienten", die übrigens alle realitätsnah geschminkt waren, mitsamt ihres Krankenbetts nach draußen geschoben. Erschwert wurden die Rettungsmaßnahmen von der Tatsache, dass die Übungsleitung eine Rauchausbreitung auf ein darüber liegendes Geschoss einspielte, so dass man auch dort tätig werden musste.

Alle geretteten Personen wurden vor dem Gebäude sofort vom Rettungsdienst übernommen, gesichtet und einer weiteren Behandlung oder Betreuung zugeführt. Hierfür waren 25 Kräfte der Schnelleinsatzgruppen des Roten Kreuzes aus Viechtach, Untermitterdorf und Regen im Einsatz. Den Rettungsdiensteinsatz koordinierte Andreas Weichselgartner als organisatorischer Leiter zusammen mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst Martin Fleischmann und den Abschnittsleitern Franz Obermeier und Thomas Goham.

Die Feuerwehr-Einsatzleitung bei der Übung hatte der Viechtacher Feuerwehrkommandant Fabian Fuihl. Als Unterstützung des Einsatzleiters war die UG-ÖEL an der Einsatzstelle, die Abschnittleitungen wurden vom Führungskräften der beteiligten Feuerwehren und der Kreisbrandinspektion übernommen. Einsatzkräfte stellten neben Viechtach die Feuerwehren Schlatzendorf, Tresdorf, Kollnburg, Schönau, Prackenbach, Kirchaitnach und Pirka.

Die für solche Fälle vorgesehene Krankenhaus-Einsatzleitung, bestehend aus den Verantwortlichen des Krankenhauses und Verbindungspersonen der Einsatzeinheiten war ebenfalls zusammengetreten und an der Übung beteiligt. Um für Brände und andere Schadensfälle im Krankenhaus gerüstet zu sein, ist es notwendig, dies regelmäßig zu beüben. Darin waren sich alle Verantwortlichen bei der nachfolgenden Übungsbesprechung einig. Dank gebührte dabei den ehrenamtlichen Einsatzkräften für die Teilnahme.

Bei einem echten derartigen Brand wird die Zahl der benötigten Einsatzkräfte wohl deutlich größer sein, auch wird man von einer höheren Anzahl an Personen ausgegehen müssen, die zu retten sind. Solche Übungen werden auch in Zukunft immer wieder durchgeführt werden, die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden in die Einsatzvorbereitung und die Einsatzplanung übernommen.

Quelle Text: PNP

Bilder: Arberlandklinik Viechtach