01.08.2002 Unfall mit einem Reisebus: Vier Verletzte

Glück im Unglück hatten gestern Abend die Beteiligten...

21-Jährige schiebt Linksabbieger auf die Gegenfahrbahn – Holländischer Busfahrer kann nicht mehr ausweichen

 

Von Gunther Schlamminger

 

Prackenbach. Glück im Unglück hatten gestern Abend die Beteiligten an einem Verkehrsunfall auf der B 85 bei Prackenbach. Durch einen Auffahrunfall wurde der Seat eines Prackenbachers auf die Gegenfahrbahn geschoben. Ein holländischer Reisebus krachte frontal in das Auto und geriet dann über die Böschung in die angrenzende Wiese.

 

Die Erleichterung über den glimpflichen Ausgang war gestern Abend allen Beteiligten an der Unfallstelle anzumerken. Trotz 45 am Unfall beteiligten Personen gab es nur vier Verletzte zu beklagen. Zwei von ihnen, laut Auskunft am Unfallort ältere Personen, gehören zu der holländischen Reisegruppe. Die beiden anderen saßen in den Autos.

 

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte ein 27-jähriger Prackenbacher mit seinem Auto der Marke Skoda Octavia auf Höhe des Recyclinghofes nach links von der B 85 Richtung Prackenbach abbiegen. Er hatte sein Auto bereits völlig zum Stillstand gebracht.

 

Eine nachfolgende junge Frau (21) aus Rattenberg bemerkte diese offenbar zu spät und fuhr mit ihrem Opel Corsa auf den Skoda auf, der dadurch auf die Gegenfahrbahn geschoben wurde. Der Corsa schleuderte durch die Wucht des Aufpralls nach rechts über die Böschung in die Wiese.

 

Gleichzeitig war ein Reisebus eines holländischen Unternehmens in Richtung Cham unterwegs. Der Fahrer konnte einen Zusammstoß mit dem Skoda nicht vermeiden. Der Bus kamm nach rechts von der Fahrbahn ab, wo auf die Kreuzung eine etwa einen Meter hohe Böschung folgt. In der angrenzenden Wiese zog der Bus eine etwa 70 Meter lange Bremsspur, bis er gut 15 Meter neben der Fahrbahn zum Stillstand kam. Durch den Zusammenstoß wurde der Bus im Frontbereich stark beschädigt. Etwa 200 Liter Dieselöl liefen aus.

 

Vor Ort kümmerten sich BRK-Rettungskräfte um die verletzten Businsassen. Sie breiteten auf der Straßenböschung Decken aus. Kurze Zeit später konnten die Unverletzten in einen Ersatzbus eines Prackenbacher Busunternehmens umsteigen, wo weitere Untersuchungen folgten. Die Verletzten, unter ihnen auch die zwei Autoinsassen wurden mit Sanitätsfahrzeugen ins Viechtacher Krankenhaus gebracht. Die B 85 war für längere Zeit total gesperrt.

 

Einsatzkräfte der Feuerwehren leiteten den Verkehr durch den Ort Prackenbach an der Unfallstelle vorbei und räumten anschließend die Unfallstelle. Vor Ort waren Helfer aus Prackenbach, Viechtach, Schlatzendorf und Blossersberg. Zur Bergung des etwa 11,5 Tonnen schweren Reisebusses wurde ein Kran angefordert.

 

 

Freitag, 02.08.2002

 

Busunfall: 165 000 Euro Sachschaden

 

B 85 war über fünf Stunden lang gesperrt - Kommt ein Warnschild?

 

Prackenbach (oh). Ein Sachschaden von 165 000 Euro entstand am Donnerstagnachmittag beim Unfall mit einem Reisebus auf der B 85 (wir berichteten). Das Straßenbauamt Deggendorf will die Unfallursache prüfen, um eventuell Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Fünf Verletzte waren die Folge des Verkehrsunfalls am Donnerstag auf der B85 bei Prackenbach auf Höhe des Recyclinghofs. Eine 20-jährige Frau aus Rattenberg fuhr gegen 17.05 Uhr mit ihrem Opel Corsa auf einen 27-jährigen Skoda-Fahrer aus Prackenbach auf, der links abbiegen wollte, wegen Gegenverkehrs aber warten musste und deshalb auf der Fahrbahn stand. Der Corsa schob den Skoda auf die Gegenfahrbahn, wo ein holländischer Reisebusfahrer nicht mehr ausweichen konnte.
Die beiden Autofahrer kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, von den Urlaubsgästen im Bus wurden drei Frauen im Alter von 66 bis 82 Jahren leicht verletzt, sie konnten aber nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen.
Die Polizei schätzt den Schaden am Reisebus auf rund 150000 Euro. An den beiden Autos entstand Totalschaden in Höhe von 12500 Euro (Skoda) und 2500 Euro (Opel). Die Bergung des Reisebusses durch einen Spezialkran wurde durch heftigen Regen behindert. Die B85 musste für etwa zwei Stunden komplett und für weitere dreieinhalb Stunden halbseitig gesperrt werden.
Weil etwa 270 Liter Diesel aus dem Bus ins Erdreich ausgelaufen waren, ordnete ein Umweltsachbearbeiter vom Landratsamt die Ausbaggerung des kontaminierten Erdreichs an.
Um weitere Verkehrsunfälle an dieser Stelle zu vermeiden, will das Straßenbauamt Deggendorf die genaue Unfallursache untersuchen und eventuell Gegenmaßnahmen ergreifen. „Eine Möglichkeit wäre vielleicht, ein Warnschild aufzustellen“, erläutert Manfred Dietz . Der Bau eines zusätzlichen Abbiegestreifens komme dagegen nicht in Frage. „Dafür biegen zu wenige Fahrzeuge ab, außerdem wäre das auch baulich kaum zu realisieren“, sagt Dietz.

 

 

 

 

                 

Quellen:

Text KFV Regen

Bilder: FF Prackenbach