Alarmübung am 21.10.2016 im Jugendhaus in Krailing.

Große Einsatzübung bei der Ruhmannsdorfer Feuerwehr – 13 Wehren aus zwei Landkreisen (Regen, Cham) Evakuierung war erforderlich

Bislang größte FW-Übung seit Besehen des Jugendhauses

Am Freitag-Abend waren 13 Feuerwehren zu einem nächtlichen Brand im Jugendhaus in  Krailing angetreten, wo mit einer tatsächlich im Jugendhaus anwesenden Jugendgruppe von ca. 20 Personen geübt wurde.

Angenommen wurde ein Brand im sogenannten Kaminzimmer im 1. Obergeschoß. Ein Brand in diesem Zimmer, mit entsprechender Rauchentwicklung, blockierte das einzige Treppenhaus in dem Gebäude. Der Fluchtweg war somit für das 1. OG und das Dachgeschoß versperrt, da der bauliche Brandschutz des Gebäudes nicht dem heutigen Stand entspricht.  Den Personen im Dachgeschoß stand  eventuell noch der Rettungsweg über die Feuerleiter zur Verfügung.

Um 19:04 Uhr wurden 13 Feuerwehren nach Alarmstufe B4 alarmiert. Die Lage vor Ort stellte sich folgendermaßen dar: An vier Gebäudeseiten stehen, auf zwei Stockwerke verteilt, mehrere Personen am Fenster und rufen um Hilfe. Auf der rückwärtigen Gebäudeseite brennt es im 1. Stockwerk bereits aus dem Fenster. Einige Personen haben sich selbstständig retten können, befinden sich bereits im Freien und stehen unter Schock.

Die örtlich zuständige Feuerwehr Ruhmannsdorf versucht zunächst, die an der Feuerleiter stehenden Personen im Dachgeschoß zu evakuieren. Eine Zugangsmöglichkeit zu den Personen im 1. Obergeschoß scheitert an der nicht ausreichenden Rettungshöhe der vorhandenen Leiter. 

Erste Atemschutzgeräteträger konnten das Gebäude erst mit dem Eintreffen der FF Prackenbach betreten. Wertvolle Minuten verstreichen daher ungenutzt. Auch kann die Steckleiter der FF Ruhmannsdorf erst mit einem dritten Leiterteil der FF Prackenbach auf die erforderliche Rettungshöhe ergänzt werden. Nun ist 15 Minuten nach Alarmierung auch ein erster Zugang zu den Personen im 1. OG möglich.

Parallel zu diesen Aktionen, wird mit vereinten Kräften der Feuerwehren Ruhmannsdorf, Prackenbach und Moosbach, auf der rückwärtigen Gebäudeseite die Prackenbacher Schiebleiter in Stellung gebracht.  Mit dem Eintreffen weiterer Feuerwehren können nach und nach weitere Steckleitern vorgenommen werden. Mittels zweier Drehleitern aus Viechtach und Bad Kötzting wird die Evakuierung des Dachgeschosses von außen unterstützt. 36 Minuten nach der Alarmierung waren alle 13 Personen, welche sich noch im Gebäude befanden von der Feuerwehr gerettet.

Aufgrund der nahen Landkreisgrenze, waren auch mehrere Feuerwehren aus dem Lkr. Cham an der Übungsstelle. Insgesamt unterstützen Feuerwehren aus Altrandsberg, Miltach, Blaibach und Schlatzendorf mit Atemschutzgeräteträgern. Parallel bauen die Feuerwehren Tresdorf, Schlatzendorf, Oberndorf, Eismannsberg, Blaibach und Chamerau drei Löschwasserversorgungen aus umliegenden Weihern auf. Dabei zeigt sich wieder einmal der Vorteil eines Schlauchwagens, welcher dieses Mal aus Chamerau angerückt war.

Der Rettungsdienst war mit der Schnell-Einsatz-Gruppe aus Viechtach unter Leitung von Thomas Goham an der Übung beteiligt und richtete im Feuerwehrhaus eine Verletztensammelstelle ein.

Im Anschluss an die Einsatzübung versammelten sich die 150 an der Übung beteiligten Einsatzkräfte im Innenhof des Jugendhauses zur Nachbesprechung.

Der Einsatzleiter Andreas Früchtl begrüßte die an der Übung beteiligten Feuerwehren sowie die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion und des BRK und dankte Ihnen für die Teilnahme an dieser sehr umfangreichen Einsatzübung. Er überbrachte auch die Grußworte von Bürgermeister Eckl, welcher bei der Übung anwesend war,  aber dann leider zu einem anderen Termin musste.

Früchtl schilderte den Ablauf der Übung nochmals, wobei er betonte, wie schlimm es ist,  wenn man als örtlich zuständige Feuerwehr als erstes am Brandobjekt eintrifft, mehrere Personen am Fenster stehen und um Hilfe rufen und man denen aber anfangs nicht helfen kann, da die Leiter nicht ins 1.OG reicht und man über keinen Atemschutz verfügt. Da fühlen sich wenige Minuten in denen man auf die Feuerwehr aus Prackenbach mit Atemschutz und längerer Leiter warten muss,  wie Stunden an. Auch sind in der Übung einige Sachen aufgefallen, die man nachbesprechen muss,  um für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt,  vorbereitet zu sein. Aber dafür sind Übungen da, um daraus zu lernen, so Früchtl.

Auch KBM Thomas Penzkofer und KBI Christian  Stiedl Christian begrüßten die Übungsteilnehmer und stellten nochmal die Wichtigkeit eines Bereitstellungsraumes dar, gerade bei solchen Größenordnungen,  wo neben Feuerwehr auch ein Großaufgebot an Rettungsdienst mitanrückt. Des weiteren ist es wichtig mehrere Einsatzabschnitte zu bilden um einen besseren Überblick über die Lage zu bekommen und effizienter und sicherer arbeiten zu können.

Dem Kreisjugendring Regen mit Geschäftsführer Ludwig Stecher  wurde zuletzt für die Übungsmöglichkeit im Jugendhaus Krailing und die Getränke gedankt. Stecher sprach von der bisher größten Feuerwehrübung seit Bestehen des Jugendhauses in Krailing. Zu den Funkvernetzten Rauchmeldern, die auf Initiative der Ruhmannsdorfer Feuerwehr vor kurzem in den Schlaf- und Aufenthaltsräumen sowie in den Fluren des Jugendhauses angebracht wurden meinte er „Wenn diese auslösen schläft keiner mehr!“

Quelle Text : PNP

Text & Bilder: FFW Prackenbach